Musik

Von Indigo bis Nirgendwo – eine Reise ins Blau

Matinee mit dem Ensemble Colore

Quelle: Susanne Gimm

Gemeinsam mit dem Journalisten und Autor Thomas Koch begibt sich das Ensemble Colore auf eine „Reise ins Blau“. Dabei wechseln sich Lyrik namhafter Autorinnen und Autoren und Kompositionen aus Romantik, Impressionismus und klassischer Moderne ab und zeigen auf ganz unterschiedliche Weise, wo eine Reise ins Blau hingehen könnte. Denn die Farbe Blau inspirierte im Lauf der Jahrhunderte die Menschen zu einem überraschend weiten Bogen der Gefühle. Vertretern der Romantik wie Joseph v. Eichendorff galt Blau als Sehnsuchtsziel, Dichtern der Moderne wie Gottfried Benn als Symbol für Erotik, Else Lasker-Schüler für Melancholie und Robert Gernhardt für Rausch und Überschwang.
Kompositionen von Schumann, Gaubert, Farrenc, Arrieu und Schostakowitsch nehmen die Gedanken der Dichterinnen und Dichter atmosphärisch auf und führen sie weiter zu anderen akustischen Horizonten.

Im zweiten Teil des Programms steht mit Georg Crumbs Trio Vox balaenae (1971) das Blau des Meeres im Mittelpunkt. Hier geht es um einige seiner faszinierendsten Bewohner - die Buckelwale. Tonaufnahmen von Walgesängen aus dem Jahr 1969 haben Crumb zu seinem Stück inspiriert. Die Musikerinnen imitieren Klänge dieser Gesänge und nehmen das Publikum mit in eine mystische Meeresstimmung. Dabei treten die Musikerinnen in ihrer Person zurück, indem sie ihre Gesichter hinter schwarzen Halbmasken verbergen. Sie symbolisieren dadurch die gewaltigen Naturkräfte, eine„entmenschte Natur“. Dabei durchschreiten sie verschiedene geologische Erdzeitalter bis hin zum Erscheinen des Menschen. In einem verklärten “Sea-Nocturne (…for the end of time)“ entschwindet die Musik im Nichts.

Susanne Gimm, Flöte
Bianca Breitfeld, Violoncello
Andrea Jantzen, Klavier
Angelika Raff, Klavier
Thomas Friedrich Koch, Sprecher

Location

Burgscheune

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